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PROJEKT:
MedIT Exoskelett – Entwicklung von Rehabilitationsrobotik für Personen mit eingeschränkter Gehfähigkeit


Wir möchten, dass Sie wieder auf die Beine kommen

In Deutschland werden jährlich rund 240.000 Personen aufgrund eines Schlaganfalls ins Krankenhaus eingeliefert. Bei über 50 Prozent der Patientinnen und Patienten entsteht infolgedessen eine halbseitige Lähmung. Für die Rehabilitation und Kontrakturen-Prophylaxe der Patienten ist eine aufwendige Physiotherapie erforderlich, bei der die Gliedmaßen anfangs passiv und im Verlauf der Behandlung zunehmend aktiv bewegt werden. Eine aktive Orthese (Exoskelett) kann bei der Physiotherapie eine starke Hilfe sein. Auch für Menschen mit Altersgebrechlichkeit werden von verschiedenen Forschergruppen aktive Orthesen entwickelt, die das Gehen sicherer und einfacher machen sollen.

Im Rahmen des Projekts soll eine neuartige aktive Orthese als Therapiegerät für halbseitig bewegungs-beeinträchtigte Menschen entwickelt und eingesetzt werden, die über spezielle nachgiebige Aktorik verfügt. Um das Exoskelett möglichst leicht zu gestalten, werden die Energieversorgung, sowie eine Recheneinheit zum Regeln der Antriebe in einem Rollator untergebracht, der gleichzeitig als eine Sicherheitseinrichtung während des Ganges dient.

 

Neben dem generischen Schutz vor Stürzen werden in die Handgriffe EKG-Elektroden installiert, die den Herzschlag während der Bewegungsübungen überwachen und gegebenenfalls einen Alarm ausgeben. Da dieses Projekt speziell für halbseitig bewegungsbeeinträchtigte Patientinnen und Patienten abgestimmt ist, kann die nicht beeinträchtigte Seite als Referenz während Bewegungsaufgaben benutzt werden.

Das Projekt der Stiftung Universitätsmedizin Aachen konnte die Anschaffung eines Exoskeletts vollständig fördern. Bevor die Orthese als Therapiegerät eingesetzt werden kann, werden Simulationen der Bewegungsabläufe, Experimente am Prüfstand und erste Selbstversuche durchgeführt. Für die Simulation werden verschiedene physikalische Modelle entwickelt, die parametriert werden können und unterschiedlich miteinander verkoppelt werden. Die aktive Orthese/das Exoskelett wird langfristig bei der Therapie von Schlaganfallüberlebenden und anderen Patienten mit halbseitiger Beeinträchtigung der Bewegungsmöglichkeiten eingesetzt. Hierdurch wird einerseits der Aufwand für Therapeuten verringert und andererseits der Therapieumfang für den Patienten oder die Patientin vergrößert.

Dank Ihrer Hilfe mit 61.800 Euro komplett gefördert.