Reisebloggerin Anna Bourgeret (vorne rechts) überreichte als Gesicht der Aktion den Spendenscheck in Höhe von 20.000 Euro an Florian Schaefer, Prokurist der Stiftung Universitätsmedizin Aachen (hinten rechts), und das Team der Neonatologie: Univ.-Prof. Dr. med. Thorsten Orlikowsky (vorne links), Leiter der Sektion Neonatologie, Julia Müller (hinten links), Stationsleitung und Dr. med. Sonja Trepels-Kottek (hinten, zweite von links), Oberärztin in der Sektion Neonatologie.

NEWS 10/2019:
SCHRITTMACHER GEFUNDEN


Großzügige Spende der Envivas Krankenversicherung AG

Generali-Tochter spendet 20.000 Euro für die Asphyxie-Forschung und Anschaffung eines Frühgeborenen-Trainingsmodells

Mit einer großzügigen Spende von 20.000 Euro unterstützt die Envivas Krankenversicherung AG anlässlich der 15-jährigen Kooperation von Envivas und der Techniker Krankenkasse die Stiftung Universitätsmedizin Aachen der Uniklinik RWTH Aachen. Die Mittel fließen hälftig in die Förderung der Asphyxie-Grundlagenforschung und in die Anschaffung eines Frühgeborenen-Trainingsmodells für die Neonatologie. Die Envivas Krankenversicherung AG ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Generali Deutschland AG. Damit gehört sie zum zweitgrößten Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt und zur weltweit tätigen Assicurazioni Generali.

Die Envivas bietet private Zusatzversicherungen für die optimale Ergänzung des gesetzlichen Versicherungsschutzes. Seit mehr als 15 Jahren kooperieren die Envivas und die Techniker Krankenkasse – und machen sich gemeinsam stark für die Gesundheit ihrer Kunden. Die Spende der Envivas für die Asphyxie-Forschung der Neugeborenen-Initiative an der Uniklinik RWTH Aachen ist inspiriert von The Human Safety Net, der globalen Bewegung der Generali zur Unterstützung benachteiligter Menschen. Als Teil der Generali Gruppe möchte die Envivas die Aktivitäten von The Human Safety Net im Bereich „Neugeborene“ unterstützen. Mit einer Spende von 20.000 Euro fördert das Versicherungsunternehmen in Aachen nun die Asphyxie-Forschung und Anschaffung eines Frühgeborenen-Trainingsmodells.

Mitmach-Aktion zugunsten der Stiftung: Mit Teddy Tom reisen und helfen

Die Envivas und die Techniker Krankenkasse feierten ihre 15-jährige Kooperation mit einer Mitmach-Aktion und schickten aus diesem Anlass Teddy Tom auf Reisen. Wer mitmachen wollte, bestellte sich einfach den Teddy Tom, verreiste mit ihm und postete ein Urlaubsfoto mit Tom öffentlich auf der Facebook-Seite des Unternehmens oder unter dem Hashtag #reisenundhelfen auf Instagram oder Twitter. Je 100 km Reisestrecke spendeten die Versicherer einen Euro, maximal 20.000 Euro, zugunsten der Neugeborenen-Projekte der Stiftung Universitätsmedizin Aachen. Das Resultat sprach für sich: Über 5.000 Fotos, über 2 Millionen Reisekilometer mit Teddy Tom kamen zusammen. Die Reisebloggerin Anna Bourgeret aus Aachen überreichte als Gesicht der Aktion den Spendenscheck.

Asphyxie-Grundlagenforschung in den Fokus nehmen
Der Begriff „Asphyxie“ beschreibt einen Sauerstoffmangel bei Neugeborenen, der vor, während oder nach der Geburt entstehen kann. Asphyxie stammt von dem griechischen Wort „asphyktos“, was so viel bedeutet wie „ohne Puls“. Die Asphyxie kann beim Baby zu schwerwiegenden Schäden an vielen Organen führen. Zusätzlich werden in dieser Notsituation im Körper des Babys bestimmte Hormone und Entzündungsmediatoren ausgeschüttet, die in der Folge dazu führen, dass das Gewebe und die Organe stark angegriffen werden.

Ein Kind, das unter der Geburt einen schweren Sauerstoffmangel hatte, wird unter Umständen sein Leben lang mit körperlichen und geistigen Entwicklungsverzögerungen leben müssen. Univ.-Prof. Dr. Thorsten Orlikowsky, Leiter der Sektion Neonatologie an der Uniklinik RWTH Aachen, erklärt, dass übertragene Babys, die länger als 42 Wochen im Bauch der Mutter waren, sowie Frühgeborene besonders gefährdet sind. „Letztere haben ein zwanzigfach erhöhtes Risiko, einen Sauerstoffmangel zu erleiden“, so Prof. Orlikowsky. Seine Grundlagenforschung konzentriert sich hauptsächlich auf die Untersuchung des neonatalen Immunsystems. Hierzu untersucht der Forscher Gene, die auch bei der Asphyxie eine tragende Rolle spielen, um mithilfe sogenannter Effektorzellen Schutzmechanismen gegen die Krankheit zu entwickeln.

Trainingsmodell „Anne“ ermöglicht realitätsnahe Simulationen
Das simulative Lernen genießt an der Uniklinik RWTH Aachen schon seit einigen Jahren einen hohen Stellenwert und ist künftig auch in der Neonatologie ein wichtiger Pfeiler der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die Uniklinik zählt pro Jahr rund 1.500 Geburten, jedes Jahr kommen auch rund 80 Babys mit einem Gewicht unter anderthalb Kilogramm auf die Welt, manche von ihnen wiegen noch nicht einmal 500 Gramm. Ärzte, Hebammen und Pflegefachkräfte geben alles, um in ihrer Arbeit immer noch besser zu werden. Dabei unterstützen kann sie künftig das Frühgeborenen-Trainingsmodel „Anne“. Anne sieht aus wie ein Baby im Alter von 25 Wochen. Im Bauch der Puppe ist modernste Technik verbaut. Mit ihr können die Neonatologen und Kinderkrankenpfleger ihr Handeln in Teamarbeit trainieren und immer weiter verbessern. Denn das erklärte Ziel der Uniklinik ist, dass sich Frühgeborene nach ihrer Entlassung in ihrer Entwicklung nicht von normal geborenen Kindern unterscheiden. „Eine Asphyxie tritt oft unvorhergesehen auf. Im Ernstfall müssen Hebammen, Kinderärzte und Neonatologen dann äußerst schnell und Hand in Hand arbeiten. Das Trainingsmodell hilft den interdisziplinären Teams, die Abläufe optimal zu simulieren und zu üben“, erklärt Prof. Thorsten Orlikowsky.

Für die Uniklinik und die Stiftung Universitätsmedizin Aachen ist die Spende kein alltäglicher Vorgang, sondern ein echter Meilenstein, wie Florian Schaefer, Prokurist der Stiftung Universitätsmedizin Aachen, betont: „Diese großzügige Spende ist eine wertvolle Unterstützung und ermöglicht fast auf einen Schlag die Anschaffung dieser modernen Trainingspuppe. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Envivas Krankenversicherung AG – im Namen unseres Hauses und unserer kleinen Patienten.“